Zum Inhalt springen

Schluss mit dem türkischen Staatsterrorismus

19. Juni 2013

police_fires_off_tear_gas_in_taksimvon Young Struggle

Seit knapp 3 Wochen gingen unzählige Menschen auf die Straßen der Türkei, um gegen Unterdrückung und Repressionen zu kämpfen, wobei u.a. Forderungen nach Demokratie und den Rücktritt Tayyip Erdogans gestellt wurden. Es ist klar, dass seit den Widerständen, die im Gezi Park in Taksim begonnen haben, nichts mehr so sein wird wie es vorher war. Durch die massiven Polizeiangriffe kippte Erdogan Öl ins Feuer der Widerstände, jedoch hat er es nicht geschafft die Menschen von den Straßen fernzuhalten. Während der Straßenkämpfe kam es zu vielen Schwerverletzten, dutzende Menschen haben Augen verloren, schwere Verbrennungen erlitten und bis heute kam es zu drei Todesopfern unter den Demonstranten.

Der Polizeiterror kann uns nicht aufhalten!

Heute morgen wurden Dutzende revolutionäre Sozialisten in Gewahrsam genommen, nachdem in 21 Bezirken Durchsuchungen in den Räumlichkeiten und Büros der sozialistischen Wochenzeitung ATILIM, der Nachrichtenagentur Etkin Haber Ajansi, des Radios Özgür Radyo, den Büros der Sozialistischen Partei der Unterdrückten ESP und vielen einzelnen Wohnungen stattfanden. Mit dem Vorwurf „an provokativen Aktionen teilgenommen zu haben und die Massen zur Gewalt verleitet zu haben“ stürmten Anti-Terror Einheiten um die 94 Räumlichkeiten. Unter den in Gewahrsam genommenen befindet sich auch ESP-Mitglied Ümit Akdag, der sich mit schweren Verbrennungen aufgrund eines gezielten Gasbombenwurfes im Gesicht noch immer in Behandlung befindet. Bereits vergangene Woche begannen Repressionen des Staates in Form von Verhaftungen gegen Organisationen, wie gegen der SDP (Sozialistische Demokratische Partei) und der drohenden Schließung des demokratischen Fernsehsenders Hayat TV, der zu den einzigen unabhängigen Fernsehberichterstattern zählt.

Unsere Antwort WIDERSTAND!

Dass Erdogan auf die Widerstände und Straßenkämpfe mit noch mehr Repressionen und Operationen reagieren wird, ist kein Wunder. Seit Beginn der Proteste in der Türkei versuchte der türkische Staat mit Medienhetze und Manipulationen die Proteste zu delegitimieren, zu verfälschen und einen Keil zwischen die Widerstandleistenden zu treiben. Von Anfang an wurden Drohungen gegen die Demonstranten verbreitet und es wurde behauptet, dass „Marginale“ und „Terroristen“ hinter den Straßenkämpfen stecken würden. Mit vielen wirren Behauptungen und Vorwürfen versucht Erdogan die wahren Hintergründe des Taksim Widerstandes zu vertuschen und die Menschen zu beeinflussen. Es wird deutlich, dass sich Erdogan in die Ecke gedrängt sieht, weswegen er vor allem gegen die organisierten, revolutionären Kräfte vorgeht. Durch diese Angriffe und Operationen versucht der türkische Staat die Menschen einzuschüchtern und abzuschrecken. Der Staatsterrorismus in der Türkei ist kein Geheimnis und heute ist unsere Solidarität hier in Europa, sowie überall auf der Welt von großer Bedeutung.

Wir dürfen nicht schweigen gegen die Repressionen und Angriffe des türkischen Staates!

Wir sagen hier ist Taksim – Überall ist Taksim!

FREIHEIT FÜR DIE IN GEWAHRSAM GENOMMENEN DES TAKSIM WIDERSTANDES!

FASIZME KARSI OMUZ OMUZA!

Quelle: Indymedia

15 Kommentare leave one →
  1. Dutzende Festnahmen bei Razzien in der Türkei / Stiller Protest gibt Beispiel permalink
    19. Juni 2013 09:19

    http://www.neues-deutschland.de/artikel/824779.dutzende-festnahmen-bei-razzien-in-der-tuerkei.html
    ND, 18.06.2013 Ausland
    Dutzende Festnahmen bei Razzien in der Türkei

    90 Mitglieder der Sozialistischen Partei inhaftiert / Polizei geht gegen Regierungskritiker und linke Medien vor / Stiller Protest gibt Beispiel

    Istanbul (Agenturen/nd). Im Zuge des Vorgehens der türkischen Polizei gegen die regierungskritischen Proteste in Istanbul sind dutzende Anhänger einer linken Partei festgenommen worden. Die Polizei habe etwa 90 Mitglieder der Sozialistischen Partei der Unterdrückten (ESP), einer bei den Protesten aktiven Gruppierung, in ihren Wohnungen festgenommen, teilte die Istanbuler Staatsanwaltschaft am Dienstag mit.

    Die Fernsehsender NTV und CNN-Türk berichteten zudem, die Polizei habe die Büros der Zeitung »Atilim« und der Nachrichtenagentur Etkin, die beide der Partei nahestehen, durchsucht. Laut NTV wurden zudem 30 Menschen in der Hauptstadt Ankara und 13 weitere in der nordwestlichen Stadt Eskisehir festgenommen. Außerdem habe es Einsätze in 18 weiteren Provinzen des Landes gegeben.

    Zunächst war nicht klar, was genau den Festgenommenen vorgeworfen wird. Regierung und Behörden hatten in den vergangenen Tagen erklärt, es sei bekannt, wer die Demonstrationen mitorganisiert und unterstützt habe, und Strafverfolgung angekündigt.

    Die Opposition setzt nun auch auf stillen Protest, bei dem Demonstranten an Brennpunkten stundenlang bewegungslos verharren. Die Aktion eines einzelnen Mannes in der Nacht fand sofort viele Nachahmer. Die Berichte über den Protest des stehenden Mannes (türkisch: duran adam), der stundenlang auf dem Taksim-Platz stand und in Richtung eines Porträts des Staatsgründers Mustafa Kemal Atatürk starrte, hatten sich über den Kurznachrichtendienst Twitter (Hashtag #duranadam) verbreitet. Wie Aktivisten über soziale Netzwerke mitteilten, gab es auf dem zentralen Taksim-Platz Festnahmen, als sich Dutzende Gegner der islamisch-konservativen Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan dem stillen Protest des einzelnen Demonstranten anschlossen.

    Der Staatsanwaltschaft zufolge wurden bereits am Sonntag bei Protesten in Istanbul und Ankara knapp 600 Menschen festgenommen. Gemäß dem Gesetz können Verdächtige bis zu vier Tage in Gewahrsam gehalten werden, bevor sie einem Richter vorgeführt werden. Die Polizei hatte am Samstag unter dem massiven Einsatz von Tränengas und Wasserwerfern den seit Wochen von Demonstranten besetzten Gezi-Park im Zentrum von Istanbul geräumt.

  2. Kurznachrichtendienst Twitter Berichte über den Protest des stehenden Mannes (türkisch: duran adam), permalink
    19. Juni 2013 09:23

    https://twitter.com/search?q=%23duranadam&src=typd

  3. Sauber permalink
    19. Juni 2013 10:49

    Sauber jetzt postet syndikalismus.tk nicht nur von den Anti-Anarchist*innen Junge Welt, sondern jetzt werden auch texte von Young Struggle verbreitet… Keine Zusammenarbeit/Verbreitung von Texten etc. von Autoritären Kommunisten!!!

    (A)

    Anmerkung Syndikalismus: Warum ist es für solch einen tapferen Anarchisten wie dich so schwer, einfach einen Namen bzw.nur EINEN Buchstaben in das Namensfeld zu tippen. Wir haben das dann mal eben für dich erledigt.

    • Granado permalink
      20. Juni 2013 15:33

      Findest du Bezüge auf Jungle World (Jugendmagazin/Überschneidungen zu Springers Welt) besser? Da publizieren auch FAU-Leute gern. Denk auch an die Hetze gegen Blockupy!
      In der Jungen Welt schreibt übrigens bisweilen M. aus FAU-Bonn, neben regelmäßig offenkundig anarchistisch orientierten Autoren.

      • karakedi permalink
        21. Juni 2013 05:51

        Hat irgend jemand kritisiert, dass du als Lesequellen gerne Links auf Artikel dieser beiden Zeitungen hier einstellst? Soweit ich das sehen kann, ist dem nicht so. In dem Beitrag, um den es hier geht, handelt es sich nicht um irgendeinen Verweis auf einen Artikel irgendwelcher linken Presseorgane, den man mal lesen könnte, sondern um die unkommentierte Übernahme eines Artikels von der Website einer bundesweiten Organisation, die sich neben Marx und Lenin auch positiv auf Stalin bezieht. Von Mitgliedern dieses Vereins hört man immer mal wieder bei Demos gerne, dass sie natürlich nach der Revolution als erstes die Anarchisten an die Wand stellen würden oder dass es in der Türkei deswegen nicht viele Anarchisten geben würde, weil man diese kleinbürgerlichen Konterrevolutionären dort rechtzeitig in die Schranken weisen würde. Ebensogut könnte man hier unkommentiert Artikel der MLPD spiegeln oder von SoL (teilweise personalidentisch mit YS). Deinen Versuch, das mit Artikeln gleichzusetzen, die anarchistische Journalisten im Zuge ihres Broterwerbs gelegentlich für die Junge Welt oder die Jungle World schreiben, finde ich ziemlich fadenscheinig.

        Es ist vermutlich viel einfacher: Bei der täglichen Presseschau, auf der Suche danach, welche Artikel anderer Webseiten man denn für diese hier abkupfern könnte, ist jemand über den Artikel gestolpert, dessen markige Worte ihm gefallen haben ohne dass der Betreffende wusste oder sich mal angesehen hat, wer denn YS eigentlich ist. Wenn man nicht ein Mindestmaß an Sorgfalt walten lässt, kann so etwas halt schon einmal passieren. Dumm nur, wenn der unbedarfte Leser sich bei der nächsten Demo freudig an jemand mit einer YS-Fahne in der Hand wendet, weil er von denen ja was auf diesem Blog gesehen hat und sich dann eine üble Abfuhr über sein jämmerliches Dasein als kleinbürgerlicher Anarchist abholen darf. Aber das befördert ja gelegentlich auch Lernprozesse.

  4. Archipel Gulasch permalink
    19. Juni 2013 13:18

    Ein Statement der befreiungsnationalen Stalinos von „Young Struggle“ auf diesem Blog? Was wächst denn da zusammen?

  5. 20. Juni 2013 13:37

    andere Anarchosyndikalisten hierzulande (DA!) holen sich Nachrichten auch aus autoritär-kommunistischen Quellen – ein Einzelschicksal ist das nicht – und wenn in Tagespropaganda, Welt, Spiegel, Weltspiegel, Spiegelwelt etc. irgendwelche Nachrichten stehen, sollen wir die auch nicht verbreiten?
    Dass Anarchisten nicht auf die Spacken mit Nationalfahnen und Führungsanspruch stehen, ist ja wohl mehr als klar, also was soll das – selber denken und die Quellen skeptisch nehmen ist zu viel verlangt???
    Schade..

  6. Macht die Augen auf! permalink
    21. Juni 2013 13:27

    Macht die Augen auf!

    Gezi-Park Der Blick der Europäer auf die Türkei zeugt von Vorurteilen und Fehleinschätzungen. Das Schicksal des Landes sollte uns nicht kalt lassen. Sonst hat Europa keine Zukunft

    Das Model für den nahen Osten, die Fusion von Islam und Demokratie, die neue Führungsmacht im Nahen Osten – all das zerschellt an dem Konflikt um ein paar Bäume in Istanbul. 2002 ist die Türkei ins Jahrzehnt der Europäisierung aufgebrochen. Angekommen ist sie in einer polarisierten Tränengasdemokratie. Wie konnte es dazu kommen? Oder vielmehr: Haben wir uns jahrelang etwas vorgemacht?

    Ein falsches Bild

    Seit vielen Jahren dominieren in Deutschland Gegenüberstellungen und Kontrastierungen das Bild des Landes. Die Türkei sei gespalten zwischen religiös-konservativen und säkular-westlichen Gruppen, kemalistische Eliten und muslimischen Arbeitern, Europa trifft auf Anatolien, oben auf unten, Militär auf Polizei. Und über allem schwebt metaphorisch die Brücke über den Bosporus, die, je nach Lesart, verbindet oder trennt. Das Bild unten gegen oben stimmt jedoch schon lange nicht mehr. Genau das zeigen die Gezi-Proteste: Arbeiter nehmen daran ebenso teil wie Studenten und Menschen aus der Mittelschicht, revolutionäre Muslime und Homosexuellenverbände.

    Die binären Unterscheidungen, in stiller Post weitergereicht von Meinungsartikel zu Meinungsartikel, sind Klischees. Und sie sind ein Zeichen von Denkfaulheit. Vor allem aber – und das macht sie so gefährlich – gehen diese Bilder der „Politik für die 50 Prozent auf den Leim, mit der die Teilung des Landes in Befürworter und Widersacher der Regierung bewusst vorangetrieben wird. Die andern 50 Prozent werden von der trürkischen Regierung derweil als Marionetten düsterer ausländischer Kräfte dargestellt, die versuchen das Land zu sabotieren. Eine mysteriöse Zins-Lobby, CNN, BBC und Reuters, das American Enterprise Institute, Twitter; sie alle müssen als Drahtzieher der Gezipark-Proteste herhalten. Zudem ist seit langem bekannt, dass die türkische Regierung ein eigenartiges Verständnis von Meinungsfreiheit hat. Exemplarisch dafür steht die sehr hohe Zahl inhaftierter Journalisten.

    Keine Rücksicht mehr auf Liberale

    Warum aber hat es so lange gedauert bis die westliche Öffentlichkeit und die Europäische Union aufhörten, an die Mär von der AKP als türkische CDU zu glauben? Zum einen sind es verständliche politische Reflexe, die allerdings auch von einem typisch deutschen Blick auf das Weltgeschehen zeugen. Das immer wieder putschende Militär und die Unterdrückung religiöser Freiheiten, die mit der türkischen Variante des Säkularismus einhergingen, widersprechen zu Recht unserem Freiheitsempfinden. Dass sich die AKP diesen Kräften entgegengestellte und zunächst auch viele liberale Unterstützer in ihren Kreisen hatte, mag erklären, warum sie als Hoffnungsträger gerade auch der EU galt. Doch mit jedem Jahr und jedem aus- beziehungsweise gleichgeschalteten innenpolitischen Gegner – Militär, Justiz, Presse – brauchte man die liberalen Mitglieder der ersten Stunde weniger. Anfang des Jahres sagte der AKP-Vorsitzende Istanbuls Aziz Babuşçu ganz offen, im zweiten Jahrzehnt ihrer Regierungszeit müsse man keine Rücksicht mehr auf die liberalen Unterstützer der ersten zehn Jahre nehmen.

    Es gibt jedoch noch einen zweiten, aus deutscher und europäischer Perspektive weitaus unangenehmeren Grund. Die Türkei und die Türken dienen auch vierhundert Jahre nachdem sie Wien belagerten, noch als Bild des „Anderen“, von dem man sich abgrenzt. Das ist gerade in Deutschland so. Der offene Rassismus des Bestsellerautoren Thilo Sarrazin sticht nur durch seine explizite Ablehnung hervor.

    Wie Putins Russland

    Weitaus typischer und politisch korrekter ist da der nur wegen seiner Aktualität ausgewählte Kommentar Martin Winters in der Süddeutschen Zeitung. Winter tut die Eignung der Türkei für die EU unter anderem mit dem pauschalen Urteil ab, das Land sei autoritär geprägt. Hinter dieser Perspektive steht die Annahme, die Türkei sei grundsätzlich verschieden von uns – ob dieses „uns“ nun Deutschland oder Europäische Union bedeutet – und die dortige Bevölkerung sei es gewohnt, von undemokratischen autokratischen Politikern beherrscht zu werden. Darin ähnelt der Blick auf die Türkei den Kommentaren, die Putin als den adäquaten Herrscher eines autoritätshörigen russischen Volkes darstellen oder gar den kaum drei Jahrzehnte alten Theorien der Unvereinbarkeit von südeuropäischem Katholizismus und Demokratie.

    Wenn wir hingegen tatsächliche internationale Solidarität und eine nicht mehr auf das Nationale fixierte Politik wollen, dann kann uns das Schicksal der Türkei nicht kalt lassen. Mehr noch als im Umgang mit Regimes wie Ungarn unter Ministerpräsident Viktor Orbán entscheidet sich hier die künftige Gestalt des politischen Europa. Die außergewöhnlich scharfe Protestnote des Europaparlaments an Ankara ist da ein beeindruckender erster Schritt – auch wenn die türkische Regierung deswegen ihren Kurs nicht ändern wird. Am Ende hängt es von den mutigen Menschen ab, die in Istanbul und im ganzen Land auf die Straße gehen, sich nicht von der Staatsmacht einschüchtern zu lassen und weiterzumachen bis sich etwas zum Besseren ändert. Die offenen Foren, die sich seit der Zerschlagung der Gezipark-Proteste jeden Abend in allen Vierteln Istanbuls versammeln und Basisdemokratie üben, erinnern dabei an die Ursprünge und Grundsteine der europäischen Demokratie. Sie sind das ermutigendste Ergebnis der Proteste und der Schlüssel zu einer wirklich demokratischen Türkei.

    Ole Frahm
    http://www.freitag.de/autoren/der-freitag/macht-die-augen-auf

  7. „Krieg gegen den Terror“: Was heißt das wirklich? Zusammenhang von Staatsterrorismus und Terrorismus permalink
    11. Februar 2016 09:55

    Peter Becker, Rechtsanwalt und Vizepräsident der IALANA, wirft einen erfrischenden Blick auf den Zusammenhang von Staatsterrorismus und dem, was wir geläufig Terrorismus nennen. Hier sein Text für die NachDenkSeiten. Albrecht Müller.

    „Krieg gegen den Terror“: Was heißt das wirklich

    von Peter Becker

    Nach den Attentaten von Paris am 13. November 2015 sprach Präsident François Hollande von einem kriegerischen Akt und kündigte einen entschiedenen „Kampf gegen den Terror“ an. Dazu gehörte die Fortsetzung der Luftangriffe auf den ISIS in Syrien. Deutschland entschied sich aus Solidarität mit Frankreich für deren Unterstützung. Am 13. Dezember stimmte der Deutsche Bundestag mit großer Mehrheit einer Unterstützung dieses ‚Krieges‘ zu.

    Die Reihe der Kritiker an dieser Sorte ‚Anti-Terror-Krieg‘ ist lang. Jürgen Todenhöfer verurteilt ihn als „Terrorzuchtprogramm“. Peter Ustinov sagt: „Terrorismus ist der Krieg der Armen gegen die Reichen … und Krieg ein Terrorismus der Reichen gegen die Armen.“ Für Mike Dörries ist die Autobombe „die Air Force des kleinen Mannes“. Noam Chomsky, Linguistik-Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT), spricht vom Terrorismus als „Waffe der Schwachen“ (in: Media Control, 1997, deutsch 2003). Wenn man aber erwarten würde, dass er sich nur aus semantischer Sicht mit dem Terrorismus beschäftigt, irrt man: Chomsky untersucht in dem Buch intensiv das Entstehen des Terrorismus nach dem Zweiten Weltkrieg und prangert den israelischen „Staatsterrorismus“ an.

    Über diesen Begriff ‚Staatsterrorismus‘ sollten wir weiter nachdenken. Alle Terrorismus-Definitionen zeigen, dass der Terror eine Reaktion ist. Wenn man den Abläufen weiter nachspürt, drängt sich die Frage nach Recht und Unrecht auf. (…)
    Quelle: http://www.nachdenkseiten.de/wp-print.php?p=31074

  8. Davutoglu: "Das Recht, alle Maßnahmen gegen das syrische Regime zu ergreifen, ist uns vorbehalten" permalink
    18. Februar 2016 16:33

    Davutoglu: „Das Recht, alle Maßnahmen gegen das syrische Regime zu ergreifen, ist uns vorbehalten“
    Florian Rötzer 18.02.2016
    Türkische Regierung sucht den Terroranschlag in Ankara, für die die YPG, die PKK und das syrische Regime verantwortlich sein sollen, für ihre Interessen auszubeuten

    Der Anschlag mit einer Autobombe auf Militärbusse in der türkischen Hauptstadt hat 28 Menschen, 27 Soldaten und 1 Zivilist) das Leben gekostet. Die türkische Regierung scheint geneigt zu sein, als Täter eher die kurdische PKK auszumachen als Attentäter aus den Reihen des IS oder anderer islamistischer Gruppen. Zwar wurden die letzten Anschläge in Istanbul und Ankara schließlich dem IS zugeordnet, auch wenn man selbst zunächst bei dem Anschlag auf linke Kurden in Ankara, der mehr als 100 Menschen das Leben kostete, zunächst auch die PKK ins Spiel gebracht hatte.

    Der türkische Regierungschef Ahmet Davutoğlu hat nun erklärt, dass der Selbstmordattentäter anhand von Fingerabdrücken identifiziert werden konnte. Er wäre mit anderen Flüchtlingen aus Syrien über die Grenze gekommen. Dort seien ihm die Fingerabdrücke abgenommen worden. Es handle sich Salih Necar, einem 1992 geborenen Syrer, der mit „Sicherheit“ mit der YPG verbunden sein soll. …
    (…)
    Quelle: Telepolis / Heise Verlag – http://www.heise.de/tp/artikel/47/47445/1.html

    ————————————————————————————————–
    Hunderte islamistische Kämpfer überschreiten türkische Grenze nach Azaz
    http://civaka-azad.org/hunderte-islamistische-kaempfer-ueberschreiten-tuerkische-grenze-nach-azaz/

    ——————————————————————————————————-
    „YPG steckt hinter Anschlag in Ankara“ – Warum diese Behauptung so absehbar war
    http://civaka-azad.org/ypg-steckt-hinter-anschlag-in-ankara-warum-diese-behauptung-so-absehbar-war/
    ————————-
    Nûçe Nr. 757 | 19. Februar 2016 – PDF –

    Klicke, um auf NUCE757-0219.pdf zuzugreifen

    ———————————————————————————————————-
    Quelle: https://twitter.com/ismail_kupeli :

    Türkischer Geheimdienst #MIT verbreitet Meldung über #PYD-Attentäter,die angebl. in der Türkei Anschläge vorbereiten

    Wenn die Stimmung so bleibt,ist eine türkische Militärintervention in #Syrien gegen #YPG sehr wahrscheinlich

    Jetzt mit Foto des angeblichen #PYD/#YPG-Attentäters, der laut #Sözcü für den Anschlag in #Ankara verantwortlich sei

    Kriegsgrund ist da, jetzt geht es nur noch darum beim Westen die Story durchzusetzen.

    Wenn die deutsche Regierung die türk.Darstellung über #AnkaraBlast akzeptiert,dürfte Kriminalisierung der #Rojava-Unterstützer in D folgen.

    Und jetzt macht #Davutoğlu #Syrien für den Anschlag in #Ankara verantwortlich
    ——-
    Innerhalb von einer Wochen 158 Leichen in #Cizre geborgen, die meisten Todesopfer nicht identifizierbar
    —————————-
    Rund 200 Zivilisten in Sur von einem Massaker des türkischen Staates .. http://civaka-azad.org/rund-200-zivilisten-in-sur-von-einem-massaker-des-tuerkischen-staates-bedroht/
    ——————————————————————————————————-
    https://www.facebook.com/hdpgermany

  9. 21.02.16 ff.: Erdogan: Uneingeschränkte Ausübung des "Rechts auf Selbstverteidigung" permalink
    21. Februar 2016 22:45

    Erdogan: Uneingeschränkte Ausübung des „Rechts auf Selbstverteidigung“
    Florian Rötzer, Telepolis 21.02.2016

    Die türkische Regierung beschießt Afrin nun auch von Hatay und setzt ihre Eskalationsstrategie fort

    Zwar haben Erdogan und Obama miteinander telefoniert, ein Ergebnis gab es jedoch nicht. Die türkische Regierung beschießt nicht nur unter Beanspruchung des Rechts auf Selbstverteidigung weiterhin von der Grenze bei Kilis aus mutmaßliche YPG-Stellungen bei Azaz und in Afrin, mittlerweile wurde auch begonnen, das von den Kurden als Autonomiegebiet verwaltete Afrin aus dem Süden der Provinz Hatay unter Beschuss zu nehmen.

    Immer heißt es, man würde Feuer erwidern, da kaum jemand den schnell aus dem Ärmel geschüttelten Behauptungen der türkischen Regierung Glauben schenken mag, dass es Beweise für eine Verwicklung der YPG oder gar des syrischen Regimes gibt. Die von der PKK abgespaltene Gruppe TAK hat sich inzwischen zu dem Terroranschlag auf die Militärbusse als Rache für die Toten von Cizre bekannt, was glaubhaft klingt, die türkische Regierung will darin allerdings nur ein Ablenkungsmanöver zur Entlastung der YPG sehen. Man habe mittlerweile 22 Verdächtige festgenommen, erklärte der türkische Regierungschef. Einige gehörten einer Bande an, die das Fahrzeug des Attentäters gestohlen hatten, die Mehrheit sei mit der PKK und der YPG verbunden. …
    (…)
    Quelle: Telepolis / Heise Verlag – http://www.heise.de/tp/artikel/47/47470/1.html


    Tagesschau: Falsche Berichterstattung zur Kurdenfrage
    Quelle: http://www.heise.de/tp/artikel/47/47460/1.html
    ——————
    https://twitter.com/ismail_kupeli : Türkische Artillerieangriffe auf #Rojava/#Syrien dauern an – inzwischen Tag 9

    ———–

    —-
    »Schluss mit der Hofierung des Terrorpaten Erdogan« Quelle: https://www.jungewelt.de/2016/02-22/039.php?sstr=kurden

  10. Erdogans neues Reich - Vortrag von Ismail Küpeli permalink
    23. Februar 2016 00:12

    Die Lage in der Türkei eskaliert zusehends. Im Süd-Osten des Landes muss mittlerweile von einem offenen Krieg gegen die kurdische Bevölkerung gesprochen werden. Im restlichen Land reagiert das Regime Erdogans mit Einschränkungen der Presse- und Redefreiheit und lässt Kritiker*innen verhaften.

    Ismail Küpeli ist Politikwissenschaftler und Journalist. Er analysiert die Konflikte in der Türkei und im Nahen und Mittleren Osten. Zu Beginn seines am 10.2. in Dresden gehaltenen Vortrags widmet er sich der Geschichte der AKP um dann zu einer BEschreibung der aktuellen Lag fortzuschreiten.
    Audio
    50:55 min, Quelle: http://www.freie-radios.net/75290

  11. Turkish Army Burnt City inside Turkey. It's as if British Army Burnt Down Birmingham / Qandil: Türkische Kampfjets bombardieren zivile Dörfer permalink
    12. März 2016 12:24

    (RussiaToday EXCLUSIVE) ‘Burned to death, beheaded’: Cizre Kurds accuse Erdogan’s forces of civilian massacre
    Harrowing accounts of an alleged massacre of dozens of Kurdish civilians in the southeastern Turkish town of Cizre have been collected by RT’s William Whiteman, who traveled to the area following reports of a brutal military crackdown on the population.

  12. Die geheimen Todeskeller der Türkei permalink
    13. März 2016 18:45

    Seit Sommer letzten Jahres geht die türkische Armee im Südosten der Türkei mit massiver Gewalt gegen die kurdische Arbeiterpartei PKK vor. In der Stadt Cizre galt bisher eine Ausgangssperre, die nun nach dreimonatigen Gefechten teilweise aufgehoben wurde. Die Einwohner, die nun wieder ihre Häuser verlassen dürfen, sehen ihre zerstörte Stadt. Den Menschen bietet sich ein ähnliches Bild, wie den benachbarten Syrern, doch was sie besonders stutzig macht, sind die sogenannten Todeskeller, in den Menschen getötet wurden. –
    Quelle: arte – http://info.arte.tv/de/die-geheimen-todeskeller-der-tuerkei

    ————————————————–

    ‘Burned to death, beheaded’: Cizre Kurds accuse Erdogan’s forces of civilian massacre (RT EXCLUSIVE)
    Quelle: RT / Russia Today – https://www.rt.com/news/335200-cizre-burned-beheaded-kurds-erdogan/

    —————————————————-

    Pentagon wendet sich von Erdogan ab

    von Elke Dangeleit, Telepolis 12.03.2016

    Rekrutiert die Türkei für ihre Säuberungsaktionen in den kurdischen Gebieten ausländische Islamisten bzw. Terroristen?

    Nachdem schon mehrfach Bürger von Cizre und Diyarbakir von arabisch, turkmenisch oder aseri (aserbaidschanisch) sprachigen Angehörigen – besonders der Spezialeinheiten Esedullah Timi – berichtet hatten, gibt es nun neue Beweise.
    Quelle: TP / Telepolis / Heise Verlag – http://www.heise.de/tp/artikel/47/47674/1.html

  13. Der Krieg in Kurdistan - Einige Vorschläge, was die Linke in Deutschland tun kann permalink
    18. März 2016 09:27

    Von Peter Schaber

    Der Krieg in Kurdistan dauert an. Hunderte – vor allem zivile – Tote aus der kurdischen Bevölkerung, verwüstete Städte und Stadtteile, Hunderttausende Binnenflüchtlinge sind bisher seine Bilanz. Wer Cizre, Silopi, Diyarbak?r-Sur gesehen hat, weiß, hier wütet eine Besatzungsmacht, die sich faschistischer Sondereinsatzeinheiten bedient und vor nichts zurückschreckt: Wohnviertel werden mit Panzern und Artillerie beschossen, neuerdings auch aus der Luft. Die Bevölkerung wird kollektiv bestraft, durch die Ausgangssperren und das gezielte Kappen von Versorgungswegen sollen die Menschen aus ihren Häusern vertrieben werden.
    Quelle: analyse & kritik, ak zeitung für linke Debatte und Praxis – http://www.akweb.de/ak_s/ak614/23.htm

Hinterlasse einen Kommentar